Im Winter mit offenem Fenster schlafen: Supertipp oder Krankheitsfalle?

Frische Luft im Schlafzimmer ob Sommer oder Winter – gute Idee oder eher nicht? Manche Menschen schwören auch bei eisigen Temperaturen darauf, mit offenem Fenster zu schlafen. Doch ist das Phänomen wirklich so gesund, wie viele denken? Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz belegt das Gegenteil. Erfahre im Folgenden mehr über die Hintergründe sowie Vor- und Nachteile des Schlafens bei offenem Fenster.¹

Im Winter mit offenem Fenster schlafen: Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Gleich vorweg – permanent bei offenem Fenster zu schlafen, ist Geschmackssache. Einige Menschen ziehen kalte, frische Luft im Schlafzimmer vor, andere mögen es lieber warm und kuschelig. Wichtig ist vor allem, dass das Schlafen im Winter nicht zur Krankheitsfalle wird. Welche Vor- und Nachteile bringt es also konkret mit sich?²

Vorteile vom Schlafen mit offenem Fenster:

• Ein offenes Fenster kann für ideales Raumklima sorgen, die Luftfeuchtigkeit reduzieren und damit die Schlafqualität optimieren.³
• Durch die freie Zirkulation der Luft im Schlafzimmer, wird der Kohlenstoffdioxid-Gehalt gesenkt.
• Krankheitserreger können reduziert werden.
• Erhöhte Sauerstoffzufuhr sorgt für eine bessere Atmung.

Nachteile vom Schlafen mit offenem Fenster:

• Niedrige Raumtemperaturen können unter Umständen zu Erkältungen führen.
• Allergene und Pollen können durch offene Fenster ins Schlafzimmer dringen, was Allergikern zu schaffen machen kann.
• Nächtliche Lärmquellen von draußen können für eine schlechte Schlafqualität sorgen.
• Energieverschwendung durch extremes Auskühlen des Schlafzimmers im Winter.
• Einbrecher haben bei offenen Fenstern leichteres Spiel.
• Permanentes Lüften begünstigt Schimmelbildung.⁴

Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz verdeutlicht, dass Verkehrslärm zur Störung der inneren Uhr führt und den zirkadianen Rhythmus durcheinanderbringt. In der Folge erhöht häufig unterbrochener oder zu kurzer Schlaf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sorgt für Bluthochdruck, Pulsanstieg und die verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen – oftmals ohne dass man davon etwas mitbekommt. Auch auf unsere Psyche wirken sich Lärm und damit verbundene Störungen der Nachtruhe negativ aus – Angststörungen und Depressionen können die Folge sein. Expert:innen raten daher dazu, nicht bei offenem Fenster zu schlafen.¹

Falls doch – heizen oder nicht?

Wer sich dennoch dazu entscheidet, im Winter mit offenem Fenster zu schlafen, sollte die Heizung abschalten, um Energie zu sparen. Denn warme Heizungsluft dringt bei gekipptem Fenster ohnehin direkt nach draußen. Ein ausgekühltes Schlafzimmer hat zudem zur Folge, dass die Wohnung am Tag mehr geheizt werden muss.²

Was tun bei Erkältung?

Es ist bekannt, dass frische Luft bei einer Erkältung durchaus wichtig ist. Doch stärkt ein offenes Fenster in der Nacht tatsächlich das Immunsystem? Unter Expert:innen gibt es dafür keine Anhaltspunkte.⁵ Doch um den Heilungs- und Regenerationsprozess nicht künstlich zu verlängern, sollten Fenster während einer Erkältung nachts geschlossen bleiben, da unser Körper alle Energiereserven braucht, um Krankheitserreger zu bekämpfen, und nicht noch zusätzlich den Körper erwärmen müssen sollte.⁶

Für alle Frischluftfans: Unsere Tipps für Hartgesottene

Wer bei geschlossenem Fenster partout nicht gut schlafen kann, für den haben wir einige Tipps, wie es sich auch im Winter bei offenem Fenster gut schläft. Auf folgende Faktoren solltest Du achten:

• Trage passende Schlafbekleidung und nutze warme Bettdecken, um Deinen Körper zu wärmen.
• Stelle vor dem Schlafengehen sicher, dass die Innentemperatur stets zwischen 16 und 18 Grad liegt.
• Achte auf den Lärmpegel von außen und beurteile, ob die Geräuschkulisse guten Schlaf zulässt.
• Schließe das Fenster, wenn du krank bist oder frierst.
• Verwende dicke Vorhänge oder Abdichtungen, damit kalte Luft nicht ungehindert in den Raum eindringt und Deinen Schlaf beeinträchtigt.⁴

In diesem Sinne: Schlaf gut!