Gemeinsames Liebesnest oder getrennte Betten: Schläft man besser mit Partner:in?

Bald ist Valentinstag! Der Tag der Liebenden steht vor der Tür und mit ihm auch die Frage: Zusammen oder allein – wie schläft es sich am besten? Wir haben uns angeschaut, was Expert:innen zu dem Thema sagen.

Wissenschaftler:innen der US-amerikanischen University of Arizona zufolge haben Erwachsene einen erholsameren Schlaf, wenn sie zu zweit im Bett schlafen. Psychologe und Studienautor Dr. Michael Grandner arbeitete gemeinsam mit Kolleg:innen an einer Studie mit 1.007 Erwachsenen im berufstätigen Alter aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania und fand heraus, dass sich das gemeinsame Schlafen positiv auf den Schlafrhythmus und die mentale Gesundheit auswirkt.^1,2

Co-Sleeping mit Partner:in: Welche Vorteile gibt es?

Du bist häufig genervt vom lauten Schnarchen und dauerhaften Herumwälzen Deines/r Partner:in im Bett und hast schon des Öfteren darüber nachgedacht, im Gästezimmer zu schlafen? Damit bist Du nicht allein! Doch Expert:innen wissen – gemeinsames Schlafen bringt einige Vorteile mit sich. Studien ergaben, dass Erwachsene, die nahezu jede Nacht mit Partner:in im Bett verbrachten, insgesamt deutlich länger schliefen, einen besseren Traumschlaf hatten, sich weniger müde fühlten und ein niedrigeres Risiko haben, an Schlafapnoe oder Schlaflosigkeit zu leiden. Außerdem haben sie geringere Depressions-, Angst- und Stresswerte.^3,4

Einzelschläfer:innen litten hingegen häufiger an Müdigkeit oder Insomnie. Bei Eltern, deren Kinder im Bett schliefen, zeigte sich jedoch, dass Schlaflosigkeit und Stress verstärkt auftraten. ³

Couple-Check: Gelten diese Vorteile für alle Altersgruppen?

Schlafmediziner Ingo Fietze, Leiter des schlafmedizinischen Zentrums der Charité Berlin, erklärt in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die Vorteile des Co-Sleepings altersabhängig sind. Junge Menschen profitieren vom Schlafen mit Partner:in, ältere Menschen hingegen nicht, da sie häufig an Schlafstörungen leiden und daher besser allein schlafen.⁵

Doch getrenntes Schlafen ist oftmals gesellschaftlich verpönt und wird häufig mit Beziehungsproblemen assoziiert. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), zeigt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ebenso auf, dass gemeinsames Schlafen in einem Bett für viele Menschen Nähe und Intimität signalisiert, und es oftmals weniger um die Schlafqualität als um das Gefühl gehe, was gemeinsames Schlafen hervorruft. Von außen betrachtet, kann das Alleinschlafen erholsamer sein, dennoch wollen Paare nachts meist nicht allein schlafen.⁵

„Schlaf-Scheidung“ liegt im Trend

Darüber hinaus ist das Phänomen „Sleep divorce“ auf dem Vormarsch – auch US-Schauspielerin Cameron Diaz wirbt in einem Podcast für getrennte Betten.⁶ Damit ist sie nicht allein: In einer OnePoll-Umfrage aus dem Jahr 2019, waren 24 Prozent der Befragten der Meinung, dass getrenntes Schlafen eine Beziehung verbessern kann.⁷

Insgesamt sind viele Fragen zum Paarschlaf nach wie vor ungeklärt und individuell zu betrachten. Unsere Empfehlung lautet daher: Einfach ausprobieren. Finde selbst heraus, ob Du besser zusammen oder getrennt schläfst, und ob Du einen Unterschied feststellst.

In diesem Sinne: Schlaft gut!